Unser Vorstandsteam
Stefan Engels, Vorsitzender
Thomas Heider, 2. Vorsitzender
Christa Sauer, Schatzmeisterin
Unser Verein wurde am 20. Juni 2014 gegründet, um nach der Insolvenz des früheren Trägers eine rasche Weiterführung des Cafés zu ermöglichen. Wir erfuhren breite Unterstützung durch die Öffentlichkeit, und Dank der Förderer, die uns Zuschüsse und Spenden zukommen ließen, konnte dieses Vorhaben gelingen
Nun sind wir im Sinne von §§51 ff AO ein gemeinnützig anerkannter Verein, der seine Arbeit wieder erfolgreich aufnehmen konnte.
Unser Ziel ist eine langfristige Sicherung unserer Projekte und damit auch unserer vielfältigen sozialen Angebote!
Sie können uns dabei helfen!
Unterstützen Sie uns regelmäßig als Mitglied, Spender oder Sponsor!
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Vereinssatzung, Beitragsordnung und Aufnahmeantrag können Sie im Download-Bereich anschauen und ausdrucken.
Chronik des Café fifty (Stand: Februar 2020)
Vorbemerkungen
Das Konzept der Sozialberatungsstellen in Café-Form wurde von Peter Klein, Sozialarbeiter des DWU (Diakonisches Werk Untermain) Aschaffenburg, initiiert folgend dem Motto A.K.T.I.V. (Arbeit, Kontakte, Themen, Informationen, Veranstaltungen).
Zielgruppe sind Menschen in Arbeitslosigkeit, denen in den Cafés Gelegenheit geboten wird soziale Kontakte zu pflegen, ihre Nöte mit anderen auszutauschen, Getränke oder kleine Mahlzeiten zu sozialen Preisen zu sich zu nehmen aber auch um konkrete Hilfe bei Bewerbungen, beim Umgang mit den Arbeitsämtern oder auch bei der Durchsetzung rechtlicher Ansprüche zu erhalten. Die Sozialcafés sind OFFEN FÜR ALLE und sind bewusst in den Zentren der Städte platziert. Damit soll einer Ausgrenzung von Menschen in sozialer Schieflage entgegen gewirkt werden. In diesem Sinne haben die Cafés auch einen gesellschaftspolitischen Anspruch.
Keimzelle der Cafés war der sogenannte 'Arbeitslosentreff' in Aschaffenburg, der in Kooperation zwischen DWU und dem Verein Grenzenlos e.V. betrieben wurde mit dem Ziel Arbeitslosen einen sozialen Treffpunkt anzubieten mit kleinen Speisen zu erschwinglichen Preisen und ergänzend dazu behördenunabhängiger Sozialberatung (SGBII=Hartz IV, SGBIII=ALG1, SGBXII=Sozialhilfe).
Nach Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe in 2005 und in Kraft treten von Hartz IV kamen viele Menschen rasch in finanzielle und damit oft einhergehende soziale Schieflage und waren dem Druck der Ämter ausgesetzt. So war es eine wesentliche Zielrichtung des Konzeptes, diesen Bürgern niederschwellige Beratung anzubieten in Sozial-Cafés, die, verteilt in der Region Untermain, die Hilfe zu den Menschen bringen sollten und das obendrein unentgeltlich. So wurde schon in 2005 das Café OASE in Aschaffenburg eröffnet, dann im Dezember 2005 das Café Arbeit in Alzenau und später im Januar 2007 das Café Metropol, auch in Aschaffenburg. Das Café fifty reihte sich im Oktober 2006 in Obernburg ein, gefolgt vom Café fArbe in Miltenberg im Februar 2007, dieses allerdings nicht unter der Trägerschaft der Diakonie wie die anderen Cafés, sondern unter dem Dach der Caritas. Voraussetzung für den Betrieb und Erhalt der Sozial-Cafés, die gemeinnützig arbeiten, war und ist immer noch, zusätzlich zu Spenden und Eigenerwirtschaftung, die Unterstützung durch die Arbeitsämter, indem sie Arbeitsgelegenheiten (1-EUR-Jobs) bereitstellen oder Lohnkostenzuschüsse für Angestellte gewähren. Im Gegenzug federn die Cafés manche Probleme ab, die im sozialen Spannungsfeld ‘Mensch-Amt‘ entstehen, was vor allem dem Menschen, aber auch dem Amt hilft.
Chronologie - von 2006 bis 2020
Das Café fifty wird im September 2006 vom ersten AGH-Team (das sind vom Jobcenter gefördert Arbeitsgelegenheiten) im Scharrerhaus in der Römerstrasse 41 in Obernburg restauriert und schmuck eingerichtet (Christa Sauer, die jetzige Schatzmeisterin, war schon damals mit dabei).
Das Café fifty wird in einer Feierstunde eingeweiht und offiziell eröffnet.
Hans Tuchscherer wird Leiter des Café fifty und bildet mit Christa Sauer das Führungs-Duo.
Im schwierigen Umfeld ‘Obernburg‘ gelingt es dem Café fifty sich zu etablieren und durch kulturelle Veranstaltungen auf sich aufmerksam zu machen. Auch seine angebotenen Beratungsdienste werden von den Betroffenen, aber auch dem Jobcenter geschätzt.
Das Café fifty feiert im evangelischen Gemeindehaus in Erlenbach im Rahmen eines Essens für Sponsoren sein einjähriges Bestehen.
Das DWU verkündet offiziell die Schließung der Cafés OASE, Arbeit und fifty mit dem Argument sie seien defizitär. Als wahrer Grund stellt sich heraus, dass sich das DWU mit einem Großprojekt (Seniorenheim Schöntalhöfe) in Aschaffenburg ‘verhoben‘ hat und diese finanzielle Lücke durch die Schließung der Cafés kompensieren will.
Von Alzenau bis Miltenberg stößt die Entscheidung des DWU auf große Kritik und erzeugt einen medialen Aufschrei, der in einer großen Demonstration am 05.04.2008 vor dem Martinushaus in Aschaffenburg mündet, wo gegen die Schließung der drei Treffs in Alzenau, Aschaffenburg und Obernburg heftig und emotional protestiert wird (Rüdiger Horn schrieb ein eigenes Lied, an den Dekan gerichtet).
Unter Bündelung der eigenen Kräfte aus allen betroffenen Cafés stellt sich in der Gründungs-versammlung vom 12.04.2008 der neue Trägerverein ‘Café-Sozial e.V.‘ auf mit dem Ziel das Café Arbeit, das Café OASE und das Café fifty unter Beibehaltung des Konzeptes und bei zugesicherter Hilfe der Arbeitsämter weiter zu betreiben.
Nach Notbetrieb im April (Tuchscherer & Sauer) muss das Café fifty am 30.04.2008 schließen.
Nach schwierigen Übernahmeverhandlungen mit dem DWU öffnet das Café fifty unter der Trägerschaft von ‘Café-Sozial e.V.‘ am 16.06.2008 wieder seine Pforten.
Nach zunehmender Akzeptanz auch bei den ‘Obernburgern‘ erregt das Café fifty überregionale Aufmerksamkeit durch seine von Ruth Weitz initiierte Teilnahme am SPD-Parteitag in Dresden. Mit seinem Projekt-Messestand bei der Wilhelm-Dröscher-Ausstellung kann das Café fifty den mit 1.000 EUR dotierten Förderpreis der Dröscher-Stiftung in der Kategorie ‘Gerechte Welt‘ gewinnen.
In einer Feierstunde überreicht der rheinlandpfälzische SPD-Landtagsabgeordnete Peter Wilhelm Dröscher (Sohn des Stiftungs-Gründers) den Preis an Hans Tuchscherer.
Das Café fifty ist in Obernburg ‘angekommen‘, kann ab 2008 Einnahmen und Besucherzahlen steigern, stößt aber räumlich an seine Grenzen. So packt der Verein die Gelegenheit beim Schopfe, mietet im selben Haus weitere Räumlichkeiten an und verdoppelt so seine Fläche. Am 4. Mai 2010 werden die neuen Räumlichkeiten im Rahmen einer Einladungsfeier offiziell eröffnet.
Nach erfolgreichen Jahren 2008 bis 2013 kommt der Verein Café-Sozial e.V., verursacht durch massive Personal-Kürzungen durch die Jobcenter, aber auch aufgrund eigener Fehlplanungen in Zahlungs-unfähigkeit und stellt gezwungenermaßen am 31.04.2014 den Insolvenzantrag.
Niemand will sich mit dem erneut drohenden Aus abfinden und wieder gelingt es mit Hilfe vieler Ehrenamtlicher und ehemaliger Mitarbeiter den Betrieb aufrecht zu erhalten. Das geschieht im Einklang mit dem Insolvenzverwalter und dem Vermieter Steffen Scharrer. Durch hohes Engagement von Ruth Weitz und Ferdinand Kern, stellvertretend für die SPD-Fraktion im Obernburger Stadtrat, können die Weichen für die Gründung eines eigenen Trägervereins gestellt werden.
Unter der Leitung von Bürgermeister Dietmar Fieger gründet sich am 20. Juni. 2014 der neue Trägerverein ‘Café fifty, Verein für soziale Arbeit und Kultur e.V.. Stefan Engels aus Mönchberg, stellt sich zur für das Vorstandsamt zur Verfügung und wird zum 1. Vorsitzenden gewählt. Mit einem neuen Konzept möchte der Verein neue Zielgruppen ansprechen und verschiedene Altersgruppen zusammenführen.
Nach Anerkennung der Gemeinnützigkeit nach §60 a AO wird der Verein am 06.08.2014 im Vereinsregister beim Amtsgericht Aschaffenburg eingetragen.
Unter großer medialer Beachtung wird das erste ‘Repair Café‘ durchgeführt.
Das Jahr 2015 ist geprägt von Neustart und Einführung neuer Projekte und Angebote. Wieder wird in der Römerstraße 41 der Platz für die vielen neuen Aktivitäten zu eng, so dass man an Umzug denkt. Man findet in der Römerstrasse 72 in Obernburg ein passendes Objekt zu akzeptablen Konditionen. Die Renovierung und Einrichtung, vorangetrieben von Thomas Heider, seit November 2015 der 2. Vorsitzende von Café fifty e.V., ist ein Kraftakt, aber am 08.02.2016 ist das Werk vollendet und zieht man von der Römerstraße 41 um in die Römerstraße 72, nur ein paar Häuser weiter.
Im Rahmen einer Vernissage feiert man die Eröffnung des ‘neuen‘ Café fifty in der Römerstraße 72 mit vielen geladenen Gästen aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens. Alle sind begeistert von den neuen hellen und barrierefreien Räumlichkeiten. Doppelt so groß wie vorher mit zusätzlichen Räumen in der unteren Etage bietet das neue Objekt deutliche Vorteile und bessere Perspektiven.
Im neuen ‘Zuhause‘ werden neben dem Standard-Angebot (Café-Betrieb, PC-Hilfe, Beratung SGBII, III, XII, Selbsthilfegruppen) neue Angebote bereitgestellt (Spielenachmittag, Mittagstisch, …), die bestens angenommen werden. Ein Event jagt das andere (Presseseminare, Lesungen, Vernissagen, Clown Seppelino, Putzen für Männer, …) und auch die Integration in das Obernburger Stadt-Geschehen gelingt besser und besser, auch und insbesondere dank der Koordination von Chris Katholi, die seit Oktober 2014 feste Verwaltungs-Angestellte im Vereins ist.
Das Repair-Café, bestens geleitet und koordiniert von Thomas Heider (Stellvertretender Vorstand), Benjamin Riedel und Armin Hein, hat sich in 5 Jahren zum ‘Renner‘ entwickelt. Am 01.02.2020 hat es mit dem Repair Café XL seinen ersten großen Aussen-Auftritt unter der Schirmherrschaft von Landrat Jens Marco Scherf im Foyer des Landratsamtes Miltenberg. Um dem Andrang gerecht zu werden, haben die Obernburger Organisatoren Helfer und Bastler aus der ganzen Region gewonnen. Weitere „Ausflüge“ des Repair Café fifty sind geplant.
Im November 2019 bekundet das Café fifty seine Absicht, den Landkreis Miltenberg bei seinen Bemühungen, als Fairtrade-Landkreis weiter zertifiziert zu werden, zu unterstützen. Man stellt den Antrag, als Fairtrade-Einrichtung anerkannt zu werden. Nach Prüfung durch das Landratsamt erhält das Café fifty im März 2020 das “Siegel für fairen Handel“ des Landkreises Miltenberg. Seitdem bietet das Sozialcafé im Rahmen seiner Möglichkeiten fair erzeugte Produkte an und verarbeitet bei seinen Speiseangeboten regionale Erzeugnisse.
Einer lieb gewordenen Tradition folgend lädt der Rotary Club Obernburg (RC Obernburg) am 22. Juli zur Verleihung seines Förderpreises ein, mit dem er Menschen für ihr soziales Engagement auszeichnet. Den ersten Platz gewinnt das Team des Café fifty für sein Projekt “Sozial und Repair Café“. Stellvertretend für die vielen Mitarbeiter und ehrenamtlichen Helfer nehmen Vorsitzender Stefan Engels und stellvertretender Vorsitzender Thomas Heider das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro dankbar an.
Nach dem Motto “Kommen Sie bitte herein und seien Sie unser Gast“ heißt das Café fifty ukrainische Kriegsflüchtlinge herzlich willkommen. Gegen Vorlage Ihres ukrainischen Passes erhalten Sie kostenlos Warm- und Kaltgetränke, Kuchen oder einen kompletten Mittagstisch. Um mit Ihren Freunden und Verwandten in Kontakt zu bleiben, können sie PCs und WLAN nutzen. Auch wird ihnen bei weiteren Fragen oder Anliegen oder beim Ausfüllen von Formularen geholfen. Bis jetzt wurde etwa 500 Flüchtlingen auf diese Weise geholfen. Möglich wird dies durch großzügige Spenden von Privatleuten und Organisationen.